Maschinelles Lernen

Typisches Vorgehen beim Maschinellen Lernen (ML)
Beispiel für ein statistisches Modell: Die Linie (rot) zeigt ein lineares Modell für einfach strukturierte Beispieldaten (blau). Siehe auch Überwachtes_Lernen#Lineare_Regression

Maschinelles Lernen (ML) entwickelt, untersucht und verwendet statistische Algorithmen, auch Lernalgorithmen genannt. Lernalgorithmen können Lösungen für Probleme lernen, die zu kompliziert sind, um sie mit Regeln zu beschreiben, zu denen es aber viele Daten gibt, die als Beispiele für die gewünschte Lösung dienen können. Dazu bildet ein Lernalgorithmus vorgegebene Beispieldaten auf ein mathematisches Modell ab und passt es so an die Beispieldaten an, dass es von ihnen auf neue Fälle verallgemeinern kann.

Dieser Vorgang wird Training genannt. Nach dem Training ist der gefundene Lösungsweg im Modell gespeichert. Er wird nicht explizit programmiert. Das trainierte Modell kann für neue Daten Vorhersagen treffen oder Empfehlungen und Entscheidungen erzeugen.[1]:8 Das Lernen aus Daten bezeichnet man in der mathematischen Statistik auch als Statistisches Lernen.[2]

Aus dem weiten Spektrum möglicher Anwendungen seien hier genannt: Spamfilter, automatisierte Diagnose­verfahren, Erkennung von Kreditkartenbetrug, Aktienmarkt­analysen, Klassifikation von Nukleotidsequenzen, Sprach- und Texterkennung.

Allgemein formuliert lernt ein Lernalgorithmus beim maschinellen Lernen aus Daten eine Funktion, die auch für neue, nicht zuvor gelernte Dateneingaben eine korrekte Ausgabe erzeugt. Es gibt verschiedene Lernstile, die sich darin unterscheiden, woher der Algorithmus beim Training Informationen dazu erhält, was „korrekt“ ist.

Am häufigsten wird das überwachte Lernen eingesetzt. Dabei werden in den Daten, die zum Lernen verwendet werden, bereits korrekte Ausgabewerte zur Verfügung gestellt. Beim unüberwachten Lernen durchsuchen Algorithmen die Daten ohne vorgegebene Ausgabewerte oder Rückmeldungen beispielsweise nach Kriterien für die Einteilung in unterschiedliche Cluster oder nach korrelierenden Merkmalen, die zusammengefasst werden können, um die Daten zu vereinfachen. Da es keine Vorgaben gibt, können diese Algorithmen unterschiedliche Lösungen vorschlagen, die anschließend zu bewerten sind. Beim bestärkenden Lernen beobachten Lernsysteme, die als Agenten bezeichnet werden, eine Umgebung und reagieren auf sie, indem sie Aktionen ausführen. Für die Aktionen erhalten sie Belohnungen. Diese Lernsysteme entwickeln selbständig eine Strategie, um möglichst viele Belohnungen zu erhalten.

  1. Inga Döbel u. a.: Maschinelles Lernen - Eine Analyse zu Kompetenzen, Forschung und Anwendung. Fraunhofer-Gesellschaft, September 2018, abgerufen am 25. April 2024.
  2. Gareth James, Daniela Witten, Trevor Hastie, Robert Tibshirani: An Introduction to Statistical Learning. Springer, 2013, S. vii (englisch, bcf.usc.edu (Memento des Originals vom 23. Juni 2019 im Internet Archive) [abgerufen am 17. Februar 2024]).

© MMXXIII Rich X Search. We shall prevail. All rights reserved. Rich X Search